Artikel des "WIR -Das Magazin im Gerauer Land" vom 08.12.2018

Einfügung auf unsere Homepage freundlicherweise freigegeben durch die Redaktion

 

 

Futterhäuschen und Meisenknödel

Das Füttern von Vögeln hat nicht nur in Deutschland eine lange Tradition. Es ist bei vielen Vogelfreunden beliebt, weil sich die Tiere an Futterhäuschen aus nächster Nähe beobachten lassen.

Werner Eitle ist Vorsitzender der Ortsgruppe Groß-Gerau / Berkach des Naturschutzbundes (NABU);
info@nabu-gross-gerau.de


So ist das Füttern nicht nur ein Naturerlebnis, sondern vermittelt zudem Artenkenntnis, denn nur das, was ich kenne, werde ich schützen. Das gilt besonders für Kinder und Jugendliche, die immer weniger Gelegenheit zu eigenen Naturbeobachtungen haben. Vogelfütterung ist eine Möglichkeit für Naturerlebnisse und daher schon aus umweltpädagogischer Sicht empfehlenswert. Aber wie mache ich es richtig?

 

Traditionell füttern wir vor allem im Winter, weil dann wesentlich mehr Vögel an die Futterstellen kommen und es einfacher ist, bei niedrigen Temperaturen, für die notwendige Hygiene zu sorgen. Manche füttern auch im Sommer, wobei aber immer die Gefahr der Infektion mit Krankheitserregern besteht. Stellen Sie daher eventuelle Sommerfütterungen sofort bis zum nächsten Winter ein, sollten Sie tote oder kranke Vögel finden.

 

Will man es richtig machen, sollte man einiges wissen. Wählen Sie nur Futterspender (Futtersilos), bei denen die Tiere nicht im Futter herumlaufen und es mit Kot verschmutzen können. Wird das nicht beachtet kann Ihre gutgemeinte Futterstelle auch im Winter zur Übertragung und Ausbreitung von Krankheitserregern beitragen. Geeignete Futtersilos sind wartungsfrei, sollten aber nach der Winterfütterung gereinigt werden. Sie verhindern zudem, dass das Futter nicht durchnässt wird, weil es sonst verdirbt oder vereist.

Platzieren Sie die Futterspender an einer übersichtlichen Stelle, so dass sich keine Katzen anschleichen und Sie die Vögel gut beobachten können. In angemessenem Abstand von etwa zwei bis drei Metern sollten Bäume oder Büsche stehen, in die die Vögel bei Attacken von Sperbern fliehen können. Ein solcher Standort wäre ideal. Alternativ können Futterstellen auch direkt auf Fensterbänken angebracht werden.

 

Als Basisfutter für Körnerfresser eignen sich Sonnenblumenkerne. Freiland-Futtermischungen enthalten zusätzlich noch andere Samen, die von unterschiedlichen Arten bevorzugt werden. Insbesondere Meisen lieben auch Gemische aus Fett (ungesalzen) und Samen, die man selbst herstellen kann oder als Meisenknödel kaufen kann. Für Weichfutterfresser wie Rotkelchen, Amsel oder Zaunkönig füttert man Haferflocken, Kleie und Rosinen. Auch Obst kann man anbieten.

 

Der NABU Deutschland bietet auf seiner Service-Seite Abbildungen der häufigsten Vögel an, damit Sie bestimmen können, wer Ihre Futterstelle besucht. Zusätzlich finden Sie dort noch weitere interessante Informationen. Ich wünsche ihnen viel Erfolg bei Ihrer Winterfütterung und Freude an unseren gefiederten Freunden!

 

Infos gibt es unter
www.nabu-gross-gerau.de
info@nabu-gross-gerau.de